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Ausgabe Juni vom 17.07.2019

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Herzlich willkommen!

"Unity - Community - Solidarity" - unter diesem Motto haben beim diesjährigen CSD in Köln am 7. Juli Queers of Colour selbstbewusst und stolz demonstriert. Mit dabei waren auch Engagierte aus unserem Projekt Senlima, in dem lesbische, schwule, bisexuelle und trans* Geflüchtete einen sicheren Hafen unter unserem Dach gefunden haben.

In seiner Sitzung am 11. Juli hat der Rat der Stadt Bochum zwei Resolutionen verabschiedet, die für unsere Arbeit von großer Bedeutung sind. Zum CSD, der am 20.07. in Bochum stattfinden wird, heißt es:

"Der Rat der Stadt Bochum begrüßt, dass diese zivilgesellschaftliche Demonstration für eine offene und vielfältige Gesellschaft erstmals auch in unserer Stadt stattfindet (und)  fordert die Verwaltung auf, in ihrem Engagement für eine vielfältige und offene Kommune nicht nachzulassen und dieses zu intensivieren."

Auch wenn am kommenden Samstag nicht das erste Mal in Bochum ein CSD stattfinden wird, ist diese Resolution ein wichtiges Zeichen dafür, dass noch Luft nach oben ist, was das kommunale Engagement für Lesben, Schwule, Bisexelle, trans*, inter* und queere Menschen angeht. Wir freuen uns über das, was wir in den vergangenen Jahrzehnten erreicht haben und schauen zugleich auf das, was noch umgesetzt werden kann, wie z.B. eine eigene Stabsstelle für LSBTIQ+ Angelegenheiten, ein verpflichtendes Fortbildungsangebot zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt für Mitarbeiter*innen der Stadtverwaltung, die Teilnahme Bochums am Städte-Netzwerk DiverseCity.

"Der Rat stellt fest, dass die Stadt Bochum bereit ist, geflüchtete Menschen, die im Mittelmeer in Seenot geraten sind, zusätzlich zur Verteilquote aufzunehmen", so die zweite Resolution, über die in der vergangenen Woche im Rat abgestimmt wurde. Die Menschen, die nach langer Flucht zu uns kommen, wissen, was es bedeutet, einen sicheren Hafen gefunden zu haben, für sie ist das Projekt Senlima ein Zuhause geworden. Diese Erfahrung, eine Wahlfamilie zu suchen und zu finden, teilen Sie mit allen Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans*, inter* und queeren Menschen, die nach ihrem Coming out in ihrer eigenen Familie keine Unterstützung gefunden haben, selbstbewusst und selbstbestimmt leben zu können - und genau hier ist der Ort dafür!

Markus Chmielorz
für das Team der Rosa Strippe

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Vorbereitungen für den Christopher Street Day laufen auf Hochtouren

Zum ersten Mal seit 1997 wird die LGBTIAQ*-Community wieder mit einem CSD durch Bochum ziehen

Am 20.07. veranstalten queere Personen aus verschiedenen Initiativen und Vereinen einen CSD (Christopher Street Day) als Feier und Demonstration von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Trans- und Inter-Personen, Asexuellen und anderen Queers (LGBTIAQ*).

Los geht es um 17.00 Uhr mit einem Straßenfest auf dem Husemannplatz. Ursprünglich hatten die Organisator*innen ein Parkfest im Appolonia-Pfaus-Park geplant, mussten aber auf den Husemannplatz ausweichen, da das Grünflächenamt das Parkfest nicht genehmigte. Nun wird es also auf dem Husemannplatz neben Infoständen verschiedener Initiativen, Essen und Getränken auch ein buntes Bühnenprogramm mit Musik, Drag Performances und Redebeiträgen geben.

Ab 20.00 Uhr wird dann eine Tanzdemo durch die Bochumer Innenstadt bis zum Schauspielhaus ziehen. Anschließend bieten mehrere Aftershow-Parties die Möglichkeit, weiter zu feiern.

Thematisch wird das Andenken an den Aufstand am Stonewall Inn in der Christopher Street in New York vor 50 Jahren im Mittelpunkt stehen, welcher als Startpunkt der CSDs und der modernen LGBTIAQ*-Bewegung gilt: "Damals gab es quasi keine legalen öffentlichen Orte für die Community und queere Personen waren regelmäßigen Schikanen durch die Polizei ausgesetzt", erklärt Miri Vivjora aus dem CSD-Orgateam. "Ende Juni 1969 wehrten sich die Queers dann, zwar nicht zum ersten Mal, aber dieses Ereignis ging als besonders Einschneidendes in die Geschichte ein. Es waren dabei vor allem Trans-Personen, obdachlose Jugendliche und Sexarbeiter*innen, die bei diesen Auseinandersetzungen dabei waren; Personen, die sowohl von Homo- oder Transfeindlichkeit als auch von Rassismus betroffen waren und zudem ökonomisch krass benachteiligt waren."

Gerade deshalb ist es den Organisator*innen wichtig, sich für die Belange der Benachteiligsten in der LGBTIAQ*-Community einzusetzen: "Wir sind solidarisch mit allen queeren Geflüchteten und verurteilen die Bundesregierung für ihre Asylrechtsverschärfungen, mit denen sie das Leben dieser Menschen bedroht", so Sonja Ketsor, ebenfalls Mitglied im Orgateam. "Es geht nicht an, dass Staaten zu sicheren Herkunftsländern erklärt werden, in denen Homo- und Bisexuelle sowie Trans-Personen verfolgt werden". Deshalb sind auch antirassistische Initiativen wie die Seebrücke zum CSD eingeladen und werden sich dort mit einem Infostand beteiligen.

Auch andere für die LGBTIAQ*-Community relevante Themen sollen in den Redebeiträgen zur Sprache kommen. Neben den Reformen des Transsexuellen-Gesetzes gehört dazu auch der 25. Jahrestag der Abschaffung des §175. "Wir wollen nicht nur dem Jahrestag von Stonewall gedenken, sondern auch dem der Abschaffung dieses unsäglichen Paragraphen, der sexuelle Handlungen zwischen Männern unter Strafe stellte", so Jojo Klick aus dem Orgateam. "In den 60ern und 70ern wurde er zwar schon reformiert, endgültig gestrichen wurde er allerdings erst 1994."

Neben Redebeiträgen zu all diesen Themen besteht das Bühnenprogramm aus Musikdarbietungen der Bochumer Pop-Band "Die Freedes" und der Singer/Songwriterin Franzi Rockzz aus Wuppertal, Performances der Drag Queens Charitea, Alice Dee und Samantha Bellevue sowie Spoken-Word-Beiträgen von Jespa Jacob Smith und Sven Hensel.

Doch auch das Feiern soll nicht zu kurz kommen. Nach der Tanzdemo bietet hierzu die offizielle CSDAftershow-Party im Techno-Club Schumacher eine Möglichkeit, zudem gibt es weitere Parties mit CSD-Bezug im Three Monkeyz und in der Rotunde.

Organisiert wird der CSD Bochum von einem basisdemokratischen Plenum aus Einzelpersonen, die ansonsten in verschiedenen Vereinen und Initiativen, z. B. der Rosa Strippe, dem SCHLAU-Team, der Aids-Hilfe, dem Sozialen Zentrum Bochum sowie in linken und hochschulpolitischen Zusammenhängen aktiv sind.

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Flint* 'n Friends Youth Festival

***Save the Date***

Flint'n Friends Youth Festival ist ein Ein-Tages-Mini-Festival mit Konzerten, Workshops und Disco mit DJ_ane* und vieles mehr, welches sich vorrangig an Frauen, Lesben, Inter*, Non-Binary oder Trans*-Personen (FLINT*) richtet. Allerdings sind sogenannte Allies oder Unterstützer_innen (auch cis-männliche) ebenfalls willkommen. Alle Teilnehmer_innen sollten gemeinsam haben, dass sie insbesondere Sexismus, Rassismus, Homo-, Trans*- und Interfeindlichkeit sowie eigentlich jede Form der Diskriminierung aufgrund der Identität eines Menschen, sei sie selbst oder fremd definiert extrem doof finden!

Das Flint´n Friends Youth Festival ist komplett kostenlos, inklusive aller Workshops, Essen und Getränke (kein Alkohol).

Am Samstag, dem 07.09. um 13.00 Uhr geht's los, und der ganze Tag kann genutzt werden, um gemeinsam gemütlich Zeit miteinander zu verbringen. Beschäftigungsmöglichkeiten gibt's nämlich genug, denn es kann gekickert, Billard gespielt und Musik gemacht (Gitarre und Cajón vorhanden, bitte noch Instrumente selbst mitbringen) und an den Workshops teilgenommen werden. Fest stehen bislang ein Drag-King- und ein Poetry-Slam-Workshop und einer zum Thema Rassismus. Es sind noch weitere Workshops geplant; alle Updates findet ihr auf unserer Facebook-Veranstaltung "Flint´n Friends Youth Festival". Darüber hinaus wird viel gespielt (Fußball, Basketball, Jonglage, Wikingerschach) und etwas zu essen gibt es auch (vegetarisch und vegan). Später gibt es noch 'ne Party mit DJ_ane* und Ende ist dann so gegen 22.00 Uhr. Es wird eine Person geben, die Flüsterübersetzung von Deutsch auf Englisch anbietet.

Veranstaltet wir das Festival von JuLe NRW, dem Zusammenschluss von Vereinen, in denen sich junge Lesben engagieren. Die Rosa Strippe ist Teil von JuLe NRW. Bei Fragen zum Festival, wendet euch an das "GAP" in Bonn.

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Treff für Motorradfahrer*innen

In den vergangenen Monaten wurden wir immer wieder angesprochen, ob es nicht einen Treff für lesbische, schwule, bi und trans* Motorradfahrer*innen gäbe. Denn: Gemeinsam macht es doch noch mehr Spaß, als alleine unterwegs zu sein.

Wir nehmen die Idee gerne auf und bieten am Samstag, dem 24.08. um 13.30 Uhr allen Interssierten die Möglichkeit, sich bei uns im café freiRAUM. zu treffen und anschließend gemeinsam zu einer Tour zu starten.

Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

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+++ Kurz notiert +++

Es sind noch Plätze frei in unserer Coming-out-Gruppe "33 1/3" für Männer* ab 30. Die Gruppe richtet sich an schwule und bisexuelle cis* und trans* Männer. Sie bietet einen geschützten Raum, um Vertrauen zu finden und sich zu wichtigen Lebensthemen auszutauschen und sich gegenseitig zu unterstützen. Begleitet wird die Gruppe von Markus Chmielorz. Informationen erhalten Interessierte über unser Beratungstelefon (02 34) 194 46 oder über unsere virtuelle Beratungsstelle.

Neu: In unserem Youtube-Kanal sind jetzt auch die Videos begleitend zur Ausstellung "Senlima - Leben über Grenzen hinweg". In den kommenden Wochen findet Ihr dort regelmäßig neue Geschichten von jungen LSBTIQ-Geflüchteten.

Und - wenn auch nicht mehr so ganz neu: Ihr findet uns und das, was wir in unseren verschienenden Projekten tun, jetzt auch bei Instagram.

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Termine und Veranstaltungen

... unsere regelmäßigen Termine, Gruppen und Veranstaltungen gibt's auf unserer Homepage. Über aktuelle Änderungen in unserem Programm informieren wir auch bei Facebook. Hier eine Terminauswahl ...

... Kochen mit Marta und Nico heute abend, am 17.07. ab 19.00 Uhr (und nicht wie im gedruckten Kalender angekündigt um 18.00 Uhr - wir bitten um Entschuldigung!)

...  ALTERnativ-Los! - Gruppe für ältere Lesben, am Donnerstag, dem 18.07. ab 19.00 Uhr

... Form up! für Lesben zwischen 20 und 35 am Samstag, dem 20.07. ab 14.00 Uhr

... Gay*mers - Spielegruppe für Lesben, Schwule, Bi- und Pansexuelle, Asexuelle, Trans*-, Inter*- und nichtbinäre Menschen jeden Alters und jeder Herkunft am Samstag, dem 27.07. von 16.00 bis 19.00 Uhr

... Ruhrpott-Bi am Samstag, dem 27.07. ab 19.00 Uhr

... Komm raus spielen - für Lesben ab 40 am Mittwoch, dem 07.08. ab 18.00 Uhr

... Ratz und Rübe für Regenbogenfamilien macht im August eine Pause und trifft sich wieder am Sonntag, dem 08.09. ab 15.00 Uhr

... Kochen mit Marta und Nico am Freitag, dem 16.08. ab 18.00 Uhr

... Queer Feld raus! Wandergruppe am Samstag, dem 17.08. - Informationen zum Treffpunkt und zum Beginn werden in unserem Kalender veröffentlicht.

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